Wer kennt es nicht, der Chef/die Chefin hat zu einem Meeting geladen und bereits im Voraus schleicht sich Demotivation ein. Kollegen machen sich auf stundenlange Diskussionen gefasst, an deren Ende ein produktiver Outcome alles andere als gesichert ist.
Hierbei kann sich ein neues Modell, Meetings zu veranstalten, nützlich machen. Das Stand-Up-Meeting. Durch stehende Durchführung der Besprechung soll seine Dauer verkürzt, Produktivität erhöht, und die Zufriedenheit der Mitarbeiter gesteigert werden. Doch was genau hinter dem Trend steckt, erfährt ihr hier:
Die Art und Weise, eine Besprechung im Stehen durchzuführen, war anfangs besonders in der Software Entwicklung populär, aber breitet sich nun auch auf die große Masse moderner Betriebe aus. Egal in welcher Branche, besonders in innovativen und neuen Firmen kommt das Modell häufig zur Anwendung.
Auch wenn Menschen bei der Gestaltung von Stand-Up-Meetings kaum Einschränkungen geboten sind, empfiehlt es sich doch, nicht auf gewisse Rahmenbedingungen zu verzichten.
Dazu zählt beispielsweise die Festlegung einer bestimmten Zeit, zu der das Meeting täglich stattfinden kann. Ein zuvor ernannter Moderator/eine Moderatorin behält die Agenda des Meetings, sowie die Einhaltung des Zeitrahmens im Auge. Dadurch soll weder zeitlich überzogen noch vom Thema abgekommen werden. Grundsätzlich sollten Stand-Up-Meetings nicht länger als 15 Minuten dauern.
Durch diesen Zeitrahmen wird es von jedem Teilnehmer abverlangt, sich im Vorneherein gut vorzubereiten, um alle Anliegen und Fortschritte gut zusammengefasst anbringen zu können. Zur guten Gesprächskultur zählt auch noch das aktive Zuhören und gerade sprechende Kollegen nicht zu unterbrechen.
Ziel solcher Meetings ist es, lange Besprechungen zu vermeiden, beziehungsweise den E-Mail-Verkehr zu minimieren.
Es gibt verschiedene Methoden, ein Stand-Up-Meeting abzuhalten. Ein mögliches Modell ist beispielsweise das „Gestern- Heute- Blockaden- Modell, bei dem alle Teilnehmer/innen seine/ihre Tätigkeiten und Fortschritte von gestern und heute erzählt, sowie aufgetretene Problemen nennt. Hierbei ist es jedoch besonders wichtig, aufmerksam zuzuhören und schon im Vorhinein seine Anliegen vorbereitet zu haben. Sonst kann es häufig zu der Situation kommen, dass eine Person spricht, und alle anderen in der Zwischenzeit überlegen, was sie sagen sollen.
Um solche Verhaltensweisen zu verhindern, gibt es auch das „Walking the Board“ Modell, bei dem Arbeitsschritte vom Entwurf bis zum realen Produkt auf einem Whiteboard aufgelistet sind. Diese werden durchgegangen und alle Teilnehmer/innen können passend zu seinem/ihrem Aufgabenbereich Beiträge leisten. Mehr zu der „Walking the Board Methode“ gibt es auf folgendem Link.
Agile Daily Standup – How To Walk the Board (aka Walk the Wall) – YouTube
Gesundheitliche Benefits
Neben bereits genannten zeitlichen Benefits profitiert auch die Gesundheit aller Mitarbeiter/innen von mehr Dynamik am Arbeitsplatz. Regelmäßige Bewegung kurbelt nicht nur den Kreislauf an, sondern schützt auch vor Rücken und Nackenbeschwerden und fördert die Konzentration. Durch zu langes Sitzen können außerdem muskuläre Dysbalancen entstehen, welche sich gesamt in einer schlechteren Haltung widerspiegeln.
Worauf muss geachtet werden?
Stehen ist nicht gleich Stehen. Um nun bei einem Stand-Up-Meeting oder einem Steh-Arbeitsplatz die größtmöglichen Vorteile zu erzielen müssen folgende Punkte beachtet werden.
Ein gerader Stand und daher ein höhenverstellbarer Arbeitsplatz sind Grundvoraussetzungen, um Rückenschmerzen zu vermeiden. Zusätzlich sollte an das passende Schuhwerk gedacht werden, welches Stabilität bietet und auch bequem ist. Um eure Haltung von Zeit zu Zeit aufzulockern solltet ihr immer wieder ein paar Schritte machen, damit kann Muskelverspannungen vorgebeugt werden. Natürlich ist es auch nicht verboten, kleine Pausen im Sitzen einzulegen, wenn sich Ermüdung deutlich macht.
Die Verwendung von Stand-Up-Meetings und Steharbeitsplätzen kommt immer mehr in unsere Arbeitswelt. Bei entsprechender Anwendung können diese zu effizienteren Meetings und abwechslungsreicheren Bewegungsmöglichkeiten führen und damit steht dem gesünderen und dynamischeren Arbeitsalltag nichts mehr im Wege.
Fotos von: ThisIsEngineering, Thirdman
https://projekte-leicht-gemacht.de/blog/pm-in-der-praxis/standup-meetings/ https://www.arbeitsrechte.de/im-stehen-arbeiten/#Richtig_stehen_am_Arbeitsplatz_So_gehts